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Kogl

Kogl im Burgenland (ung.: Kúpfalva) ist ein Dorf im Burgenland, das seit 1971 zur Großgemeinde Pilgersdorf gehört. Die Ortschaft liegt im äußersten Südwesten des Bezirks Oberpullendorf in der Hügellandschaft Bucklige Welt. Das kleine Dorf liegt am Hang eines so genannten Kogels, einem kegelförmigen Berg. Das typische Straßendorf hat mit Stand vom 1. Jänner 2021 101 Einwohner, liegt auf einer Seehöhe von 599 m und hat eine Größe von 517,93 ha.

Zum Ortsgebiet von Kogl gehört auch die Rotte Anger, bis nach dem Zweiten Weltkrieg noch als Weidefläche für die Hausschweine genutzt.

Geschichte: Ende des 16. Jahrhunderts hat man im Herrschaftsgebiet von Lockenhaus großflächige Rodungen durchgeführt, wobei der Grundherr Franz II. Nádasdy (1555–1604) vor allem Untertanen aus Pilgersdorf, Bubendorf im Burgenland, Deutsch Gerisdorf und Salmannsdorf bei der Robot zum Einsatz brachte. Allerdings war die Bewirtschaftung der in Kogl gelegenen Flächen mehr als umständlich, weil diese von den genannten Ortschaften vier bis acht Kilometer entfernt waren. Daher beschloss der Grundherr, in diesem sehr entlegenen Rodungsgebiet eine Siedlung anzulegen, die im Urbar der Burg Lockenhaus im Jahr 1597 als "Kukli" im Komitat Eisenburg erwähnt wird. Folgende vier Höfe werden genannt, zu denen jeweils ein Feld gehörte: Czan Florian mit Pehm Stefell, Knor Stefell, Hodbogner Hansli und Arthofer Bendli. Diesem Urbar ist auch zu entnehmen, dass die Ortschaften Kogl, Lebenbrunn und Steinbach vom Pilgersdorfer Gericht (Gemeindevertretung) mitbetreut wurden.

Die heute übliche Ortsbezeichnung ist erstmals für das Jahr 1596 als "Kogli" belegt, als es zu einer großen Grenzbegehung der diversen Grundherren dieses Raumes kam (Franz Nadasdy, Christoph von Königsberg, Franz Batthyany, Adolf Puchheim, Christoph Erdödy und Thomas Szechy). Um ca. 1660 erfolgte die Loslösung von Pilgersdorf, im Jahr 1789 wurde Kogl zudem zunächst eine Lokalkaplanei und wenig später sogar als typisch josephinische Gründung im Jahr 1789 eine eigene Pfarre, die auch für Lebenbrunn und die katholischen Bewohner der mehrheitlich evangelischen Ortschaft Redlschlag zuständig wurde. Mit der kirchlichen Trennung war auch die schulische Loslösung von Pilgersdorf verbunden. Die alte Schule wurde 1875 gebaut, das neue Schulgebäude im Jahr 1967 errichtet. Dem Theresianischen Urbar aus dem Jahr 1767 ist zu entnehmen, dass die bitterarmen 26 Kogler Höfe trotz der steinigen Böden zu folgenden Diensten und Abgaben an die Grundherrschaft verpflichtet waren: 408 Tage Handrobot oder 204 Tage Zugrobot mit zwei Stück Vieh für die Grundherrschaft, 17 Gulden als Ausgleich für das Neuntl (neunter Teil der Ackerfrüchte), 26 Gulden Hauszins, 25 Pfund a 0,56 kg Garn, 34 Hühner, 162 Eier, 4 1/4 Klafter (ca. 15 m³) Brennholz.

Kogl wählte als Gemeinde entsprechend seiner Wirtschaftsstruktur durchwegs bäuerliche Symbole für seine Siegel: Sense, Rechen, Pflug, Getreidegarbe und Gans. Das Parzellenprotokoll der Gemeinde Kogl (ungarisch Kupfalva), Kronland Ungarn, Komitat Vas (Eisenburg) mit Sitz in Szombathely, Militärdistrikt Ödenburg (= Sopron; existierte nur in den Jahren 1850–1860), Steueramt Güns (= Köszeg) aus dem Jahr 1857 zählt insgesamt 36 Häuser. Große Teile des Ortes wurden bei einem Großbrand im Jahr 1863 zerstört.

Seit dem überraschenden Tod von Pfarrer Werner Gruber im Jahr 2008 steht das Pfarrhaus leer und wurde zunächst vom Pilgersdorfer Pfarrer mitbetreut. Im Jahr 2015 wurde das Pfarrhaus renoviert und trägt nun den Namen Komit (Kogler Mitte), welches nun für Feiern dient (wie beispielsweise für den Kirchenchor oder auch für Agapen nach der Kirche bei Schlechtwetter). Seit September 2015 bilden die Pfarren Lockenhaus, Pilgersdorf, Kogl, Piringsdorf und Unterrabnitz, mit den Filialen sind es nicht weniger als 16 Gemeinden, einen großen Pfarrverband, dem der Lockenhauser Pfarrer Johannes Pratl vorsteht. Organist der Pfarre Kogl ist Mario Weber. 200 Meter nördlich der Ortschaft liegt an der Straße nach Lebenbrunn eine alte Dreifaltigkeitskapelle.

Das Lebensmittelgeschäft wurde bis in die Nazizeit von der dann deportierten und ermordeten jüdischen Familie Kopfstein betrieben. 1851 hatte Salomon Kopfstein aus Lackenbach, aus einer esterházyschen Schutzjudenfamilie stammend, in Lockenhaus ein Gemischtwarengeschäft eröffnet, seine Brüder Abraham und Isak ließen sich in Unterrabnitz und Pilgersdorf nieder, von wo aus die Idee entstand, einem der Söhne eine Existenzgrundlage in Kogl zu schaffen. Elektrisches Licht gibt es in Kogl seit dem Jahr 1951, Telefon und Ortswasserleitung seit 1957. Das Lebensmittelgeschäft wurde in den 1980er Jahren aufgegeben, die Volksschule Ende des Schuljahres 1977/78 zugesperrt, weil die Schülerzahl auf 11 gesunken war, das Wirtshaus knapp nach der Jahrtausendwende geschlossen. Die mangelnden wirtschaftlichen Perspektiven in der kleinstrukturierten Landwirtschaft und fehlende Arbeitsplätze in den anderen beiden Wirtschaftssektoren in der näheren Umgebung führten zu einer massiven Abwanderung nach dem Zweiten Weltkrieg.

Kogl wurde im Zuge von Gemeindezusammenlegungen im Jahr 1971 mit den Ortschaften Pilgersdorf, Lebenbrunn, Deutsch Gerisdorf, Salmannsdorf, Bubendorf im Burgenland und Steinbach Teil der neuen Großgemeinde Pilgersdorf.

In den 1990er Jahren wurden die Straßen im Ort asphaltiert und Gehsteige angelegt. In den 2000er Jahren wurden auch für die Häuser, welche sich im Wald in der Nähe des Sportplatzes befinden, Straßenbeleuchtungen errichtet. Konflikte mit der Leitung der Großgemeinde in Pilgersdorf führten zu eigenständigen Lösungen bei der Kanalisation des Ortes und der Trinkwasserversorgung (Gründung der Wasser- und Abwassergenossenschaft Kogl unter Obmann Alois Weber). Die Ableitung der Dachabwässer wurde hingegen von der Gemeinde vorgenommen. Das leerstehende Schulgebäude wurde im Jahr 2012 per Gemeinderatsbeschluss gegen den Widerstand eines großen Teiles der Kogler Bevölkerung an eine Privatperson verkauft, die dann aber von ihrem Anbot wieder Abstand nahm. Im Jahr 2014 erfolgte dann doch der Verkauf an eine Wienerin für 75.000 Euro. Der Bürgermeister versprach der Bevölkerung in einem Rundschreiben, den Erlös größtenteils im Ort zu investieren. Trotz des Verkaufs stünde einer eventuellen Erweiterung des Feuerwehrhauses nichts im Weg, das Aufstellen des Festzeltes zum Beispiel am Kirtag werde weiterhin möglich sein. Im Jahr 2015 wurde dann die Einfahrt zur ehemaligen Schule neu angelegt, wodurch Parkplätze und ein Bereich für einen Zubau des Feuerwehrhauses geschaffen wurden. In Kogl befindet sich im Wald auch ein Teich, der von den Ortsbewohnern "Grandl" genannt wird.In den 2000er Jahren wurden auch für die Häuser, welche sich im Wald in der Nähe des Sportplatzes befinden, Straßenbeleuchtungen errichtet.

Bevölkerung und Wirtschaft: Im Jahr 1883 zählte man in Kogl 36 Häuser mit 224 Seelen. Im Jahr 1925 zählte man im Ort dann 41 Häuser, aber nur mehr 188 Einwohner. Im Jahr 1975 lebten in den nunmehr 56 Häusern 161 Bewohner. Mit Stand vom 28. November 2017 wurden 113 Hauptwohnsitze und 32 Nebenwohnsitze gezählt. Wie in der gesamten Großgemeinde ist die Einwohnerzahl stark rückläufig, zurückzuführen auf eine negative Geburten- und Wanderungsbilanz. In den letzten 130 Jahren hat die Ortschaft etwa die Hälfte ihrer Einwohner eingebüßt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und in der Zwischenkriegszeit sind viele Kogler nach Amerika ausgewandert oder haben in Großstädten wie Wien eine neue Heimat gefunden.

Zahlreiche Kogler wurden seit den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts zu Wochenpendlern, ihr Beruf als Maurer, Kranführer, Zimmerer, Kraftfahrer oder Hilfsarbeiter führte sie zum Teil durch ganz Österreich. Im Ort selbst gibt es keine, in der näheren Umgebung nur wenige Arbeitsplätze, sodass die berufstätige Bevölkerung mehr oder weniger zur Gänze zum täglichen Auspendeln gezwungen ist. Straßen führen über die benachbarte Ortschaft Redlschlag (höchster Punkt des Burgenlands und Standort des nächstgelegenen Wirtshauses) und Bernstein Richtung Oberwart ins südliche Burgenland, in die andere Richtung über Lebenbrunn und Steinbach nach Kirchschlag in der Buckligen Welt in Niederösterreich (14 Kilometer entfernt), das eine wichtige Funktion als Zentraler Ort innehat (z. B. nächstes Postamt). Eine weitere Verbindung, die Kogler Landesstraße L 346, führt ins rund fünf Kilometer entfernte Pilgersdorf, Sitz der Gemeindeverwaltung, Standort des nächstgelegenen Lebensmittelgeschäfts und von Kindergarten und Volksschule für alle sieben Ortschaften der Großgemeinde. Dreimal in der Woche kommen zwei Bäcker mit ihren Lieferautos in den Ort und ermöglichen an bestimmten Stellen den Einkauf. Einmal in der Woche schaut ein Praktischer Arzt bei den Kranken und Bettlägerigen des Ortes vorbei. Gelegentlich, meist an Samstagen, fahren auch Kartoffelverkäufer oder Verkäufer mit bestimmten Lebensmitteln durchs Dorf und verkaufen diese. Meist ist die Bevölkerung darüber nicht informiert und die Verkäufer rufen laut, beispielsweise "Krumpan hom ma do", damit die Bevölkerung darauf aufmerksam wird.

Der Anteil an Pensionisten ist sehr hoch, zahlreiche Häuser stehen leer bzw. werden nur in Ferienzeiten oder an Wochenenden als Zweitwohnsitz genutzt. Die Ortschaft verfügt inzwischen weder über ein Gasthaus noch über ein Lebensmittelgeschäft, die Schule wurde im Jahr 1978 geschlossen. Die Preise für Baugrundstücke liegen derzeit (2016) bei 12–15 Euro für den Quadratmeter. Die meisten Grundbesitzer haben inzwischen ihre Äcker und Wiesen verpachtet, zumal viele Kogler seit den 1990er-Jahren auch die Nebenerwerbslandwirtschaft aufgegeben haben. Weil keine Flurbereinigung vorgenommen wurde, dominiert immer noch die Gewannflur. Der Erhalt des Landschaftsbildes – ein Wechselspiel von Wald, Wiesen und Äckern (vor allem Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, Dinkel, Raps und Mais) – ist vorerst noch gewährleistet. Selbst Hühner oder Schweine, früher von jeder Familie gehalten, sind selten geworden, Enten und Gänse gänzlich verschwunden. Das Jagdrevier ist von heimischen Jägern gepachtet. In den letzten Jahren hat das nahezu verschwundene Niederwild – Hasen, Rebhühner und Fasane – wieder zugenommen. Privaten Grundbesitzern gehören kleine Waldstreifen. Diese werden genutzt, um das eigene Brennholz zu fällen, zumal die meisten Kogler Häuser mit Brennholz geheizt werden. Es gibt daneben aber auch einen Gemeinschaftsbesitz, den "Urbarialwald". Zum Teil grenzt daran der "Herrschaftswald" von Esterházy an, dem größten Grundbesitzer im Burgenland.

Kogl verfügt ebenfalls über eine Leichenhalle, welche sich gegenüber dem Friedhof befindet.

Für die Schüler und nicht mobilen Ortsbewohner gibt es einen Schulbus nach Oberpullendorf, Lockenhaus und Bernstein. In den jeweiligen Ortschaften besteht auch die Möglichkeit, in andere Busse umzusteigen, um zum Beispiel nach Oberwart zu gelangen. Die Bushaltestellen befinden sich im Dorfzentrum sowie bei der Rotte Anger, an unterrichtsfreien Tagen verkehren keine Busse. Der nächste Zugbahnhof befindet sich in Grimmenstein.

Im Jahre 2017 wurde von der Gemeinde das "PlusTaxi" ins Leben gerufen, welches den nicht mobilen Bewohnern ermöglichen soll, in andere Orte zu gelangen, um Einkäufe etc. zu erledigen. Dies wurde von der Bevölkerung gut aufgenommen, da es einige Bewohner ohne Führerschein gibt und diese dann nicht mehr auf den Bus oder Mitfahrgelegenheiten mit anderen Ortsbewohnern angewiesen sind.

Diskotheken gibt es in Kirchschlag, Bernstein, Oberwart und Oberpullendorf. Nach Oberpullendorf fährt jeden Samstag ein Discobus von Pilgersdorf hin und zurück. Meist fahren die Jugendlichen aber selbst mit dem Auto oder bestellen ein Taxi. Die Gasthäuser in Redlschlag sind aufgrund ihrer Nähe sehr beliebt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Gedenkstein: Der 400 Jahre Kogl Gedenkstein mit dem Kogler Wappen.
Kreuz am Kogler Berg: Das große, weitum sichtbare hölzerne Kreuz am Kogler Berg auf der "Platte" wurde im Sommer 2014 durch einen Blitzschlag völlig zerstört. Im März des Jahres 2016 wurde dort ein neues Kreuz aufgestellt. Ebenfalls eine Bank mit Tisch befindet sich dort, um die Aussicht perfekt zu genießen.
Kath. Pfarrkirche Hl. Oswald: ObjektID: 49885, Kogl 41, die Pfarrkirche Kogl wurde im Jahr 1752 in Erfüllung eines Gelübdes nach einer überstandenen Viehseuche als Kapelle errichtet und im Jahr 1817 von Grund auf erweitert. Sie ist dem Hl. Oswald (Kirchen- und Viehpatron) geweiht, die eher schlicht gehaltene Einrichtung stammt aus dem 18. Jahrhundert. Der Hochaltar enthält ein Bild des Hl. Oswald, dem Kirchenpatron, seitlich Figuren der Viehpatrone Wendelin und Patricius. Im Zuge von Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten hat man unter der einfachen Fassung des Hochaltars eine Oberfläche mit Holzeinlegearbeiten entdeckt und freigelegt, womit das Erscheinungsbild des Altars stark aufgewertet werden konnte. 2016 wurde die Kogler Kirchen-Orgel renoviert. In den Jahren davor wurde auch der Altar um 65.000 € renoviert. Im Turm befinden sich drei Glocken, welche elektronisch, früher mit Seilzug, bedient werden. Die Wallfahrtskirche wurde vor allem beim Kirtag am Sonntag nach Oswaldi (5. August) von den Bauern der Umgebung besucht, die dort um gute Ernte und gesundes Vieh beteten. Der ursprünglich an diesem wichtigsten Tag des Jahres abgehaltene große Krämermarkt mit Schaukeln, Ringelspiel und Schießbude mit beiderseitigen Marktständen vom Ortseingang zum Ortsausgang ist seit dem Anfang der 1990er Jahre sukzessive kleiner geworden.
Dreifaltigkeitskapelle beim Kreuz

Vereine:
1998 wurde eine Wasser- und Abwassergenossenschaft gegründet.
Der Verein für Ortsbildgestaltung, Fremdenverkehr, Dorferneuerung und Kultur im Dorf - Kogl (OFDK Kogl) wurde am 21. Juni 1996 gegründet. Er widmet sich der Brauchtumspflege (z. B. Osterfeuer, Faschingsfeiern, Weihnachtsfeiern) und organisiert Konzerte, verschiedene Kurse, den Besuch kultureller Veranstaltungen und Bildungsreisen. Der Verein war u. a. dafür verantwortlich, dass anlässlich der 400-Jahr-Feier im Jahr 1997 der Gedenkstein vor dem Feuerwehrhaus eingeweiht wurde. Weiters unterstützte er finanziell den Bau der Kläranlage, die Straßenbeleuchtung und die Renovierung des Kirchenplatzes. Zum 20-jährigen Jubiläum im Jahr 2016 wurde auch ein Buch über Kogl geschrieben.
Freiwillige Feuerwehr: Wesentlich älter ist die Freiwillige Feuerwehr Kogl, die im Jahr 2011 ihr 90-jähriges Bestehen mit einem Festakt feierte. Früher gab es auch eine Feuerwehrjugend, welche aber heute aufgrund fehlender Kleinkinder nicht mehr besteht. Der größte Einsatz in der jüngeren Vergangenheit fand im Mai 2015 statt, wo heftige Regenfälle zum Wassereintritt in mehreren Objekten führten. Die Kogler Feuerwehr verfügt seit dem Juli 2016 über ein neues Hilfslöschfahrzeug mit Allradantrieb und einem 500-Liter-Wassertank. Die Anschaffungskosten in der Höhe von 154.400 Euro teilen sich das Land Burgenland, die Gemeinde Pilgersdorf und die Freiwillige Feuerwehr Kogl. Das neue Auto wurde am 23. Juli 2016 im Rahmen einer großen Feier eingeweiht. Zudem verfügt die Feuerwehr noch über ein älteres Auto, ein Kleinlöschfahrzeug. Über einen Zubau wird derzeit nachgedacht, da nur ein Feuerwehrauto in der Garage Platz hat. Im Jahre 2021 feiert die Freiwillige Feuerwehr Kogl ihr 100-jähriges Bestehen.
Im Ort existieren noch ein Darts-Verein, ein Sparverein und ein Verschönerungsverein. Mitglieder des Darts-Vereins und des Sparvereins treffen sich einmal pro Woche am Wochenende, um zu trainieren bzw. einzuzahlen.
Kogl verfügt zwar über einen Sportplatz, jedoch gibt es keinen Fußballverein, da jener in Pilgersdorf Spielern aus allen sieben Ortschaften der Gemeinde offensteht. Früher wurde dieser Fußballplatz von Kindern und Jugendlichen Kogls sehr oft genutzt, heute (2017) fehlen die Tore und der Platz ist uneben und wird nur unregelmäßig gemäht. Er wird nur noch sehr selten verwendet, zum Beispiel für Wettkampfvorbereitungen der Feuerwehr. Die Kinder und Jugendlichen spielen nun meist auf der Straße Fußball. Als es noch keinen Sportplatz gab, wurden Wiesen als Fußballplätze genutzt. Die Kinder errichteten mit zwei Holzscheiten ein Tor und spielten oft stundenlang. Fußballvereine gibt es im benachbarten Pilgerdorf (2. Liga Mitte) und Redlschlag (2. Klasse Süd A). Einige Kogler spielen bei diesen Vereinen.
Die Kogler Jugend hat derzeit (Stand 2018) circa 20 Mitglieder; seit dem Jahr 2016 verfügt sie über einen Jugendraum. Derzeit gibt es nur einen Jugendchef und einen Kassier, der Posten des Jugendchefstellvertreters ist derzeit unbesetzt. Die Jugend veranstaltet auch einige Feste während des Jahres, wie beispielsweise das Osterfeuer, den Maibaumumschnitt und das "Zwicklscheid" austragen zu Silvester. Erst wenn ein Mitglied der Jugend heiratet, ist es nicht mehr Mitglied der Jugend, und wird beim "maschgern" bei der Hochzeit verabschiedet. Außerdem veranstaltet die Jugend mindestens einmal pro Jahr einen Ausflug.

Brauchtum: Zur Pflege des Brauchtums gehört das "Zwickscheitelaustragen" zu Silvester: Die Jugendlichen des Ortes gehen von Haus zu Haus, wünschen den Bewohnern für das neue Jahr alles Gute, und legen ein großes Holzscheit unter den Esstisch, das im neuen Jahr Glück bringen soll. Sie erhalten dafür eine kleine Spende für die Jugendkassa. Der Spruch, der dabei aufgesagt wird, lautet: "Dou bring ma eng a Zwickelscheidl, zwickts Wogn und Pflui aun, seitzts Hia und Geins aun, bauts Woaz und Troad aun, dass nix erstickt und olls erquickt, und olls Unglick beim Giebelfenster außifluigt." ("Da bringen wir euch einen Zwickelscheit, hängt Wagen und Pflug an, setzt Hühner und Gänse an, baut Weizen und Roggen an, damit nichts verdorrt und alles aufkommt, und alles Unglück beim Giebelfenster hinausfliegt.") Zu Mitternacht gibt es dann ein Feuerwerk beim Feuerwehrhaus, wo sich viele Bewohner des Dorfes versammeln, einander Neujahr wünschen und gemeinsam anstoßen. Wenn ein Ortsbewohner heiratet, tauchen Kogler auch uneingeladen bei der Hochzeitsfeier als "Maschgerer" auf, und halten den Frischvermählten und deren Verwandten, selbst unter einer Maske verborgen, in Gedichtform eine Art Charakterspiegel vor: Es wird ein "Maschgererbrief" vorgelesen, in dem das Brautpaar mit seinen Stärken und Schwächen vorgestellt wird. Danach gibt es meist das "Brautstehlen", der Bräutigam muss seine Braut dann suchen und zurückkaufen. Dieses Geld wandert dann in die Jugendkassa. Meist sind die "Maschgerer" die Jugendlichen des Dorfes. Vor der Trauung in der Kirche gibt es auch den Brauch "Fierzuing", wobei der Bräutigam eine Absperrung durchschneidet und das Brautpaar ein Glas Wein trinken muss. Nach der Trauung gibt es dann noch den Brauch, dass das Brautpaar ein Holzscheit gemeinsam mit einer Säge durchschneiden muss. Ein Brauch der Kogler Jugend war traditionell auch das "Krampusschrecken" am 5. Dezember jedes Jahres. Die Jugendlichen des Dorfes gingen als Krampus verkleidet mit ihrem Nikolaus zu jedem Haus, in dem es kleine Kinder gab, und beschenkten die Kinder mit einem Krampussackerl. Dabei wurde auch ein Spruch aufgesagt. Im Jahre 2011 gab es zum letzten Mal das Krampusschrecken in Kogl, seit damals fehlen die Kinder. Wie in anderen katholischen Orten sind auch in Kogl am Karfreitag und am Karsamstag die "Ratschenkinder" unterwegs, welche mit ihren hölzernen Ratschen die "nach Rom geflogenen Glocken" ersetzen. Sie erhalten dafür traditionell von jedem Haushalt das "Ratschnaei", in letzter Zeit meist Süßigkeiten oder eine kleine Geldspende. In früheren Zeiten gab es auch noch das "Ratschnafrühstück". Zu den Gebeten und Andachten wird mit folgendem Spruch aufgerufen: "Wir ratschna, wir ratschna den englischen Gruß, den jeder katholische Christ beten muss. Follts nieda, follts nieda auf eingare Kniea, und betts an Vaterunser und drei Ave Marie." Am Karsamstag wird traditionell ein großes Osterfeuer entzündet, bei dem Gestrüpp, Strauchwerk und Holzabfälle verbrannt werden. Seit 2014 wird das Osterfeuer von der Kogler Jugend organisiert. Im Ortsteil Anger wird jedes Jahr ein hoher Maibaum aufgestellt, der Ende Mai im Rahmen einer kleinen Feier wieder umgeschnitten wird. Auch im Dorfzentrum wird ein Maibaum aufgestellt, welcher beim Feuerwehrhaus steht. Der Baum wird meist Ende Mai im Rahmen einer Grillfeier oder Ähnlichem umgeschnitten. Jedes Jahr gibt es im Dorf am Faschingssamstag einen Faschingsumzug. Die Burschen und Mädchen der Kogler Jugend verkleiden sich und gehen mit einem "Totzbär" von Haus zu Haus. Der Totzbär ist ein mit Stroh ausgestopfter Bursch und wie es der Brauch verlangt, muss dieser in jedem Haus mit der Frau des Hauses tanzen. Da der Totzbär ein ausgestopftes Kostüm trägt, kann er ganzen Tag lang nicht auf die Toilette gehen. Daher trinkt er nur Schnaps, damit er den ganzen Tag durchhält. Die Jugend bekommt dann meistens Speis und Trank und eine kleine Spende für die Jugendkassa. Nach dem Umzug gehen die Jugendlichen nach Redlschlag zum Café Zapfel, wo es jedes Jahr am Faschingssamstag eine Faschingsdisco gibt. Gelegentlich machen die Jugendlichen auch beim Faschingsumzug in Redlschlag mit. Ein weiterer Brauch in Kogl ist das vom OFDK alljährlich veranstaltete Sonnwendfeuer zur Sonnenwende. Auf der Platte beim Kreuz wird ein Feuerturm erbaut und im Rahmen einer Feier entzündet. Vor dem Entzünden des Feuerturms findet auf der Platte die Hl. Messe statt. Der Kogler Feuerwehrball findet jährlich im November statt. Früher feierte man beim Löwenwirten in Lebenbrunn, da dieser nun aber zugesperrt hat, findet der Ball seit 2013 in Redlschlag im Café Zapfel statt. Die Feuerwehren der anderen Ortsteile veranstalten ihren Ball im Burgenländer Hof in Pilgersdorf. Im Jahre 2017 gab es keinen Feuerwehrball in Kogl.

Übernamen: Für die Bewohner der Ortschaften werden im Mittelburgenland verschiedene Übernamen verwendet: Die Pilgersdorfer sind die "Plitzerlwerfer", Lebenbrunner sind die "Löwen", die Gerisdorfer die "Stieglhupfer", die Bubendorfer die "Knödelwerfer", die Kohlstätter die "Hochbuchenen" (nach den Hainbuchen), die Steinbacher die "Luti-Buim", die Salmannsdorfer die "Birnbrater" (nach den vielen Dörröfen), die Piringsdorfer die "Ringerl" und die Kogler die "Mohnbinkerl".



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