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Bad Sauerbrunn

Bad Sauerbrunn (ungarisch: Savanyúkút, kroatisch: Kisela Voda) ist eine Gemeinde im Bezirk Mattersburg im nördlichen Burgenland. Bad Sauerbrunn hat lt. Statistik Austria 2.311 Einwohner (1. Jänner 2023).

Kurort: Die Gemeindequelle bringt einen Magnesium-Calcium-Natrium-Hydrogencarbonat-Sulfat-Säuerling zutage, der den höchsten Magnesiumgehalt Österreichs hat. Dieses natürliche Heilwasser wird für therapeutische Zwecke im Gesundheitszentrum und Kurzentrum verwendet. Es gibt die onkologische Rehabilitationsklinik "Der Sonnberghof" mit rund 120 Betten im Ort. Diese war bei ihrer Eröffnung 2010 die erste ausschließlich auf onkologische Rehabilitation spezialisierte Einrichtung im Osten Österreichs.

Gemeindegliederung: Das Gemeindegebiet gehört zum Naturpark Rosalia-Kogelberg. In der Nähe liegen die Siedlungen Keltenberg und Römersee, welche aber (noch) zu Pöttsching gehören.

Geschichte: Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Später unter den Römern lag das heutige Bad Sauerbrunn dann in der Provinz Pannonia.

Der österreichische Beamte Matthias Franz Perth (1788–1856) hat in seinem umfassenden Tagebuch (über die Jahre 1803 bis 1856) auch einen Besuch von Mitte September 1814 aufgezeichnet.

Mitte des 19. Jahrhunderts bestanden nur drei große Gebäude: Ein Gasthaus, die Station "Pöttschinger Sauerbrunn" und das Badehaus von Dr. Fink. Der Ort Sauerbrunn ist seit 1847 durch die Mattersburger Bahn erschlossen und erhielt 1901 die Erlaubnis, den Titel Kurbad zu führen. Der Ort entwickelte sich bald zum beliebten Sommerwohnsitz der Wiener, Budapester und Soproner Gesellschaft.

Die Errichtung eines Sanatoriums und einer Kuranstalt durch den Wiener Arzt Hermann Grimm, der als neuer Pächter der Badeanstalt nach Sauerbrunn kam, erhöhte den guten Ruf des Kurbades. 1909 erlangte Sauerbrunn den Status einer Kleingemeinde, deren amtlicher Name Savanyúkút lautete. Da sich der Ort so günstig weiterentwickelte, wurde die Kleingemeinde im Jahr 1911 zur Großgemeinde mit eigenem Notariat und Matrikelamt umgestaltet.

Sauerbrunn wurde wie das gesamte Deutsch-Westungarn nach dem Ersten Weltkrieg nach zähen Verhandlungen im Vertrag von St. Germain und im Vertrag von Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Da jedoch infolge der Volksabstimmung 1921 die von Österreich vorgesehene burgenländische Landeshauptstadt Ödenburg an Ungarn abgetreten wurde, wurde Sauerbrunn von 25. Jänner 1921 bis 29. April 1925 provisorischer Sitz der burgenländischen Landesregierung und -verwaltung.

Über die Zeit um 1919 berichtete Joseph Roth in der Wiener Tageszeitung Der neue Tag unter dem Titel Reise durchs Heanzenland. Sein Weg führte ihn damals von der Wiener Neustadt über Neudörfl, Bad Sauerbrunn und Zinkendorf nach Ödenburg. Auf seiner Flucht vor dem "Weißen Terror" gelangte Anfang August 1919 auch Tibor Szamuely, ein prominenter Führer der jungen Ungarischen Räterepublik, nach Sauerbrunn. Auch in Sauerbrunn wurden nach dem Anschluss die jüdischen Mitbürger enteignet, vertrieben oder in Todeslager verbracht. Durch den Zweiten Weltkrieg kam der Kurbetrieb völlig zum Erliegen. 1944, bis kurz vor Einmarsch der sowjetischen Truppen, strahlte der Soldatensender Belgrad, bekannt durch sein Lied Lili Marleen, seine Sendungen aus der Hartigvilla als seiner letzten Station aus.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Wiedererrichtung der Republik Österreich entstand auf Betreiben der UdSSR auch das Burgenland wieder als Bundesland. Der gezielte, wenn auch langwierige Ausbau der Tourismus- und Kureinrichtungen, die im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört worden waren, sowie die hohe Qualität der Heilquellen führten zur Berechtigung, mit 1. Jänner 1987 den Gemeindenamen "Bad Sauerbrunn" zu führen. Als Vorarbeit wurde deswegen die Heilbad Betriebsgesellschaft gegründet und von 1982 bis 1985 ein neues Kurmittelhaus errichtet. Im Juli 2006 wurde in der denkmalgeschützten, entsprechend adaptierten "Hartigvilla" die "Waldklinik Bad Sauerbrunn" als erste Schönheitsklinik des Burgenlandes eröffnet.

Wappen: Blasonierung: "In blauem Schild unter einem seitlich und oben an die Schildränder anstoßenden silbernen Viadukt eine silberne Brunnenschale mit zwei blauen Streifen, aus der eine silberne Fontäne aufsteigt, die von silberumrahmten blauen Perlen begleitet wird."

Gemeindepartnerschaften: Bad Sauerbrunn unterhält eine Partnerschaft mit der mittelfränkischen Stadt Spalt in Bayern.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Aussichtsturm nahe dem Florianikreuz: 28 Meter hoher Baumstamm mit umlaufender Wendeltreppe.
Badeanlage: ObjektID: 22294, Mattersburgerstraße 27a.
Ehemaliger Musikpavillon im alten Kurpark: ObjektID: 22293, Bahnhofplatz 2/Kirchengasse.
Ehemalige Villa Paula: ObjektID: 22290, Waldgasse 23.
Fleischhackerkreuz, auch Sauterkreuz genannt: Das Fleischhackerkreuz, auch Sauterkreuz, Marien- oder Wetterkreuz genannt, befindet sich genau an der Gemeindegrenze zu Neudörfl und ist unter Objekt-ID: 18966 (BDA: 22632) denkmalgeschützt. Der Tabernakelpfeiler hat eine Rollwerkkartusche mit einem Engelskopf, die Inschrift lautet 1651. Der Steinpfeiler wurde 1651 vom Fleischhacker Sauter ("SAUTER") gestiftet, dieser ist auf der Straße zwischen Ödenburg und Wiener Neustadt überfallen worden. Die Straßenräuber hatten ihm sein Leben gelassen, und aus Dankbarkeit widmeten er und seine Frau Ehlisabet diesen Gedenkstein.
Florianikreuz: liegt am westlichen Ortsrand von Bad Sauerbrunn, nahe dem Aussichtsturm.
Friedhof israelitisch: ObjektID: 114597, Eisenstädter Straße, der Friedhof wurde 1908 von der Chewra Kadischa in Mattersburg für die Bestattung von Kurgästen des Heilbades angelegt.
Gemeindeamt: ObjektID: 22291, Wr. Neustädterstraße 2, das Gebäude im Stil der Gründerzeit entstand um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.
Hartigkapelle: ObjektID: 129835, seit 2014 denkmalgeschützt.
Katholische Pfarrkirche Bad Sauerbrunn: Die römisch-katholische Pfarrkirche Bad Sauerbrunn steht in der Gemeinde Bad Sauerbrunn im Bezirk Mattersburg im Burgenland. Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt gehört zum Dekanat Mattersburg in der Diözese Eisenstadt. Zur Pfarre erhoben wurde Bad Sauerbrunn im Jahre 1960. Die zeltförmige Pfarrkirche wurde von 1967 bis 1970 nach den Plänen des Architekten Josef Patzelt errichtet. Das Ölbild Maria mit Kind in einem Rocaillenrahmen ist aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Kuranstalt Haus Esterhazy
Kurkonzert im Kurpark
Kurpark mit Rosarium: Rosengarten mit mehr als 2000 Rosen.
Musikpavillon im alten Fuchsloch
Regenbogenpyramide & Pavillion: Die Regenbogenpyramide dient als Rastplatz und liegt direkt am Radweg B32 von Bad Sauerbrunn nach Wiesen. Dieser besondere Rastplatz wurde vom Künstler Heinz Bruckschwaiger gestaltet. Der einfachste platonische Körper – der Tetraeder – bestimmt die Form dieses Rastplatzes. Im oberen Dachbereich befinden sich Glasfenster in den Farben rot, gelb und blau. Durch das Sonnenlicht entsteht ein Farbenspiel der Regenbogenfarben, welche im Inneren des Rastplatzes leuchten.
Seniorenresidenz Rosengarten: ObjektID: 22287, seit 2012 denkmalgeschützt, Kirchengasse 6.
Villenanlage, Villa Hartig I, Villa Hartig II und Gartenhaus: ObjektID: 129095, Wiesenerstraße 5
Wurt-Kreuz: am Weg nach Pöttsching steht ein Holzkreuz, urkundlich im 15. Jahrhundert genannt, immer wieder erneuert.

Persönlichkeiten:
Kurt Balla (1923–1995), Politiker, Bürgermeister von Bad Sauerbrunn
Johann Stockinger (1880–1962), Metallarbeiter und Politiker, Vizebürgermeister von Bad Sauerbrunn
Heinz Fahnler (1942–2008), Schiedsrichter
Toni Stricker (* 1930), Komponist und Geiger



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