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Oberdrosen

Oberdrosen ist ein Dorf im Bezirk Jennersdorf im südlichen Burgenland, nahe der Dreiländerecke zu Ungarn und Jugoslawien, und gehört gemeinsam mit den Ortsteilen Doiber, Gritsch, Neumarkt an der Raab (mit Eisenberg), Sankt Martin an der Raab und Welten zur Marktgemeinde St. Martin an der Raab. Der ungarische Name lautet Rábaőr (ehemals: Alsó-Strázsa und Felső-Strázsa). Der Ort hatte mit Stichtag 1. Jänner 2022 insgesamt 200 Einwohner.

Geografie: Im Norden grenzt Oberdrosen an St. Martin an der Raab, im Nordosten an Neumarkt an der Raab, im Osten und Südosten an Felsöszölnök, im Süden an Kuzma, im Südwesten an Tauka und im Westen an Windisch Minihof.

Der Ort wird von Norden nach Süden vom Drosenbach, vom Mittereckbach, vom Münzgrabenbach und vom Reitschulbach durchflossen. Während der Drosenbach in Oberdrosen entspringt und in St. Martin an der Raab in die Raab einmündet, haben der Münzgrabenbach und der Reitschulbach in Felsöszölnök ihren Ursprung und münden in Neumarkt an der Raab in die Raab.

Die höchste Erhebung im Ort und der gesamten Gemeinde St. Martin an der Raab ist der Holzmannkogel nahe der Grenze zu Ungarn mit einer Höhe von 393 Metern. Die Dreiländerecke liegt auf einer Höhe von 387 Metern.

Geschichte: Die ersten Ansiedlungen verlieren sich im Grau der Vorzeit. Wie die Funde und Hügelgräber dokumentieren, dürfte auch Welten schon zur Zeit der Römer besiedelt gewesen sein. Die Siedlung wurde nach den Ausführungen des ungarischen Historikers Csánki Dezső 1387 erstmals erwähnt. 1607 befand sich der Ort im Besitz der Familie Batthyány. Im Jahr 1787 wurden 279 und im Jahr 1830 wurden 330 Einwohner gezählt. Am 8. Juni 1867 wird der einheitliche Kaiserstaat Österreich-Ungarn politisch die selbständigen Reichshälften Österreich und Ungarn geteilt. Oberdrosen gehörte damit wie das gesamte Burgenland bis 1921 zur ungarischen Reichshälfte, Region Deutsch-Westungarn. Auf Anordnung der Regierung in Budapest musste ab 1898 aufgrund der Magyarisierungspolitik der ungarische Ortsname Rábaőr verwendet werden.

1910 wurden 486 überwiegend deutschsprachige Bewohner registriert. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde die Gemeinde den Verträge von St. Germain und Trianon zufolge 1919 Österreich zugesprochen.
Als Folge des Anschlusses an das Deutsche Reich erfolge 1938 die Auflösung des Burgenlandes. Oberdrosen gehörte bis 1945 zum Kreis Feldbach, Gau Steiermark.

Mit Wirksamkeit vom 1. Jänner 1971 wurde aufgrund des Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes die vordem selbständige Gemeinde Oberdrosen, gemeinsam mit den vordem ebenfalls selbständigen Gemeinden Gritsch, Doiber, Neumarkt an der Raab und Welten mit der Gemeinde St. Martin an der Raab zusammengeschlossen.

Verkehr: Das Ortsgebiet wird von der Oberdrosener Landesstraße L419 durchzogen, die in Tauka von der Doiber Straße B 58 abzweigt und in St. Martin an der Raab in die L255 einmündet. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist Oberdrosen durch die Postbuslinie 1880, die ein Rundkurs von Jennersdorf über St. Martin an der Raab und Oberdrosen und zurück nach Jennersdorf ist, erreichbar. Allerdings verkehren im Fahrplan 2014 lediglich fünf Kurse auf dieser Strecke (einige nur auf einer Teilstrecke) und diese nur an Schultagen von Montag bis Freitag.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Dreiländereck: Das Dreiländereck befindet sich an der Grenze AT/HU/SLO.
Glockenkapelle: Die Kapelle mit Glockenturm in Oberdrosen-Kölbereck wurde 1903 ?? errichtet und mit einem spätbarocken Holzkreuz ausgestattet. Sie ist seit 15. Oktober 2002 unter der ObjektID: 11643 genkmalgeschützt. Im Jahr 2013 wurde die Kapelle unter Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt renoviert und restauriert. Dabei wurde unter anderem das Dach mit Lärchenschindeln neu gedeckt. Am 7. September 2013 wurde die Kapelle und der dazugehörige Glockenturm von Pfarrer Martin Ralph Kalu unter dem Beisein vieler Dorbewohner und der örtlichen Feuerwehr geweiht.
Kriegerdenkmal: Das Kriegerdenkmal wurde 2016 komplett erneuert. Das alte Denkmal war nicht mehr zu retten. Die Kosten betrugen über 20 000 Euro, ein Drittel wurde von der Gemeinde übernommen, der restliche Betrag musste vom Zug Oberdrosen aufgebracht werden. Für Gestaltung und Planung war Helmut Huber verantwortlich. Die Segnung wurde von Pfarrer Martin Ralf Kalu vorgenommen, musikalisch umrahmt vom Musikverein St. Martin an der Raab.
Marienkapelle: Im April und Mai 2020 wurde die 1903 errichtet Dorfkapelle beim Münzgraben durch den Malerbetrieb Neuherz aus Jennersdorf umfassend saniert. Die Aufschrift lautet: "Hl. Maria, bitt' für uns!"
Straßenlaternen: In Oberdrosen, einem Ortsteil von St. Martin an der Raab, sind seit Mitte 2017 besondere Straßenlaternen in Betrieb. Sie wurden vom Künstler Christian Ruschitzka aufgestellt und leuchten nur dann, wenn man 50 Cent in den Münzautomaten einwirft. Normalerweise wird die Beleuchtung um 23 Uhr ausgeschaltet, an vier Stellen im Ort ist es gegen Bezahlung möglich, die Straßenbeleuchtung einzuschalten.
Tourismus: Der Ort ist Teil des Naturparks Raab-Őrség-Goričko.

Vereine:
Freiwillige Feuerwehr Oberdrosen: Die Wehr wurde 1924 gegründet. Mit Stand vom 26. November 2020 gehören ihr 37 Aktive, 7 Reservisten und 3 Jugendmitglieder an. Kommandant ist Ernst Preininger. Die Feuerwehr ist neben den üblichen Aufgaben auch Initiator von verschiedenen Veranstaltungen wie den Faschingsrummel und das Familienfest.
Österreichischer Kameradschaftsbund
Verschönerungsverein Oberdrosen

Radwege: Oberdrosen ist eine Station des Radweges Neuhauser Hügelland B 70. Dieser Radweg hat die ungefähre Länge eines Marathon (42,3 km). Hier ist die Welt noch in Ordnung, Obstgärten, viel Wald und das Flair von Grenzland begleiten einen auf diesen Wegen. Dieser Radweg ist aber nur für sportliche Radfahrer zu empfehlen. Eine genaue Beschreibung mit allen Details findet man auf www.fahr-radwege.com.



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