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Sigleß

Sigleß ist eine Gemeinde im Bezirk Mattersburg im Burgenland mit 1157 Einwohner (Stand: 1.1.2022). Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Siklós, der kroatische Ortsname ist Cikleš. Das Gemeindegebiet befindet sich im Naturpark Rosalia-Kogelberg.

Geografie: Die Gemeinde liegt in der Ebene zwischen Rosalien- und Leithagebirge und wird vom Erlbach und vom Edlesbach durchflossen.

Geschichte: Wie zahlreiche Fundstellen der Gegend nachweisen, war das Gemeindegebiet von Sigleß schon in der Jungsteinzeit besiedelt.

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Später im Römischen Reich war das Gebiet Teil der Provinz Pannonia. In der Römerzeit führte eine Straße, welche die damaligen Römersiedelungen "Scar(a)bantia" (Ödenburg) und "Aquae" (Baden) miteinander verband, in der Nähe von Sigleß vorbei. Bei Ausgrabungen im Jahr 2008 wurden römische Urnengräber aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. entdeckt. 2009 wurden neben einem römischen Brandgräberfeld auch spätawarisch-frühkarolingische Funde gemacht. Aus der Zeit der Awaren im 8. und 9. Jahrhundert n. Chr. liegen im Kloaschitzwald außerhalb der Ortschaft zahlreiche Hügelgräber. Seit August 2007 finden dort regelmäßig Ausgrabungen statt. Dabei wurden Gräber einer Nekropole des ausgehenden 8. und beginnenden 9. Jahrhunderts n. Chr., aber auch die Fundamente eines römischen Grabbaues gefunden.

Der Ortsname Sigless wird erstmals 1325 in der Schreibweise "Sykels" urkundlich erwähnt. Nach einer heute im Ungarischen Staatsarchiv Budapest aufliegenden Urkunde überreichte der Sohn des Grafen Simon von Mattersburg-Forchtenstein, Magister Paul, seiner aus Österreich stammenden Braut Elisabeth von Pottendorf die Ansiedlung Sigleß als "Hochzeitsgeschenk". 1346 wurde Sigleß der Grafschaft Forchtenstein eingegliedert, die in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in den Besitz des Fürsten Nikolaus Esterházy wechselte.

Wie in vielen anderen Orten des Burgenlandes wurden auch in Sigless im 16. Jahrhundert kroatische Kolonisten angesiedelt, wobei sich die Anteile der Deutschen und der Kroaten - ähnlich wie in den Orten Antau (Otava), Kittsee (Gijeca) und Stegersbach (Santalek) - in der Vergangenheit stets in der Waage hielten. Seit der Zwischenkriegszeit nimmt der Anteil der Kroaten stetig ab, sodass heute nur noch wenige Einwohner zur Volksgruppe der Burgenlandkroaten gezählt werden können (Anteil der Kroaten an der Gesamtbevölkerung - 1910: 36,7 %, 1934: 29,9 %, 1971: 13,2 %, 2001: 3,0 %).

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname "Siklós" verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland.

Eingemeindungen: 1971 wurde im Zuge der Gemeindezusammenlegungen die vordem eigenständige Gemeinde Krensdorf mit der Gemeinde Sigleß zusammengelegt. Was anfangs recht gut zu funktionieren schien, warf im Lauf der Zeit immer größer werdende Probleme auf, sodass die beiden Gemeinden 1998 wieder getrennt wurden.

Wappen: Blasonierung: "In Rot ein aufrechter goldener Löwe, der mit seinen Vorderpranken eine goldene Traube hält." Das Wappen wurde Sigleß am 19. Mai 1982 vom Amt der burgenländischen Landesregierung verliehen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Bildstock, Olramkreuz: ObjektID: 18935, Heideäcker (bei Weggabelung), der Bildstock ist eine Tabernakelsäule am Weg von Sigleß Richtung Zemendorf auf dem Höhenrücken, der das Gemeindegebiet im Osten gegen das Wulkatal abschließt. Er trägt eine Inschrift mit der Jahreszahl 1630.
Haltestelle Wiesen-Sigleß: Haltestelle der Mattersburger Bahn.
Kath. Pfarrkirche Zu Allerheiligen: ObjektID: 18936, Kirchenallee 5, die Kirche wurde 1913 neu erbaut, ältere Teile wurden mitverwendet. Eine Kirche aus der Barockzeit, die 1733 geweiht und 1865 umgebaut wurde, ist dokumentiert. Das bestehende Kirchengebäude wurde 1974 restauriert. Die Fassade ist klassizistisch, der Hochaltar stammt vom Ende des 19. Jahrhunderts. Zwei barocke Holzfiguren des hl. Rochus und des hl. Sebastian stammen aus dem 18. Jahrhundert, ebenso der Taufstein. An der Südwand der Kirche befindet sich eine Vitrine aus der Rokoko-Zeit mit einer Holzstatuette des Mariazeller Gnadenbildes, das in die Zeit um 1760/1770 datiert wird.
Kriegerdenkmal: Denkmal zur Erinnerung an die Opfer der beiden Weltkriege.
Marienkapelle: ObjektID: 18934, Weinberggasse/Am Mühlfeld, die Kapelle ist ein kleiner Giebelbau, sein Standbild eine Pietà. Es wird in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts datiert.
Volksschule: Schulgasse 2, das Schulgebäude wurde 1926 unter dem Bürgermeister Bonaventura "Boni" Berloschnik errichtet.

Persönlichkeiten:
Ernest Kutrovatz (1841–1913), Pfarrer von Müllendorf und Weihbischof von Gyor.
Wolfgang Millendorfer (* 1977), Journalist und Autor
Julia Herr (* 1992), Verbandsvorsitzende der Sozialistischen Jugend Österreichs.



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