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Edelstal

Edelstal ist eine Gemeinde mit 799 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Burgenland im Bezirk Neusiedl am See. Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Nemesvölgy.

Geografie: Edelstal, der nördlichste Ort des Burgenlandes, liegt eingebettet in eine Talmulde in den Ausläufern der niederen Karpaten. Östlich von Edelstal befindet sich die Wüstung Lebarn (Lebern) mit dem Heidenturm.

Geschichte: Zahlreiche Funde belegen eine Besiedlung bereits vor langer Zeit. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1353. Wir finden sie in dem Testament des Reichsgrafen Konrad von Schaunberg in welchem die Ortschaft als "Uttestal" bezeichnet wird. Im Jahre 1529 wird die Gemeinde in den Annalen der Pfarrei Hainburg als "Etlastal" genannt. Im Spätmittelalter, 1412 scheint Edelstal ein weiteres Mal in einer schriftlichen Quelle auf, in welcher es um einen Streit von Friedrich und Hermann Scharfenegg mit den Hundsheimern wegen Holden in Edelstal ging. Im Verlaufe der folgenden Jahrhunderte werden die Nachrichten über das Dorf Edelstal immer häufiger. Nach dem Ersten Türkenkrieg ist das Dorf wahrscheinlich auch zerstört worden, denn erst seit 1615 dürfte der Talkessel wieder bewohnt gewesen sein. Auch der zweite Zug der Türken gegen Wien ist hier nicht spurlos vorüber gegangen. So erfahren wir von einem umfangreichen Dokument aus dem Jahre 1685, welche Ausgaben die Dorfbewohner im Zusammenhang mit den Türkenkriegen hatten. Aus den Quellen kann man annehmen, dass ein Teil der Leute, die vor den Türken geflohen sind, wieder ins Dorf zurückgekommen sind, und andere Neusiedler, die vor allem aus Schwaben, der Pfalz, Bayern, Sachsen, Tirol und Oberösterreich stammten, haben sich in Edelstal und den Nachbardörfern (siehe auch Lebarn) niedergelassen. Von diesen Namen, die am Anfang des 18. Jahrhunderts in den Quellen zur Vergangenheit von Edelstal aufscheinen, sind heute noch viele vorhanden.

Der ungarische Name Nemes Völgye der Ortschaft taucht in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auf. (Pages hic Edelstahl vocatur, in Lindau Nostra Hungarica - Neues Völgye). Im Jahr 1884 wurden vom Forscher Ágost Sötér (1837–1905) Teile einer römischen Villa und eines awarischen Friedhofes entdeckt. In der Zeit Österreich-Ungarns gehörte Edelstal zum Königreich Ungarn (Komitat Wieselburg). Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Vertrag von Trianon (1920) kam es 1921 zu Österreich und wurde Teil des neu gegründeten Bundeslandes Burgenland. Im Jahr 1971 wurde Edelstal mit Kittsee vereinigt. Seit 1. Jänner 1992 ist Edelstal wieder eine selbständige Gemeinde.

Wappen: Blasonierung: In rotem Schild eine von zwei goldenen Händen gehaltene blaue Schale, aus der eine blaue Fontäne aufsteigt, die mit goldumrahmten blauen Perlen belegt ist; die Fontäne wird überhöht von einer goldenen Weintraube und drei goldenen Ähren. Das Wappen wurde am 27. Jänner 1998 verliehen. Schon seit Jahrhunderten wird auf Edelstaler Boden Wein- und Getreideanbau betrieben, welche neben der Viehzucht die Lebensgrundlage für die Bewohner der Gemeinde bildeten. Die Quelle, welche schon seit vielen Jahrhunderten südlich des Dorfes sprudelt und durch die Firma Römerquelle vermarktet wird, hat einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Gemeinde.

Wirtschaft und Infrastruktur: Edelstal ist Sitz des Mineralwasserabfüllers Römerquelle Ges.m.b.H., einer der bekanntesten Mineralwassersorten in Österreich.

Persönlichkeiten:
Adam Liszt (1776–1827), Beamter, Musiker und Vater des Komponisten und Pianisten Franz Liszt
Frederick Reiss (1891–1981), Universitätsprofessor, Arzt, Mykologe
Ovidius Faust (1896–1972), Historiker und Stadtarchivar in Preßburg

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
1. Volksschule: An der Hauptstraße 34 befand sich die 1. Volksschule. Adam Liszt, ungarischer Beamter, Musiker und Vater des Komponisten und Pianisten Franz Liszt wurde hier am 16.12.1776 geboren, er verstarb am 26.8.1827 in Boulogne - Sur - Mer, Frankreich.
Gedenksäule Kirchengasse: Die Gedenksäule befindet sich in der Kirchengasse. Am Sockel befindet sich die Inschrift "Gestiftet von der Pfarrgemeinde Edelstal 1991".
Gedenksäule L202: Die Gedenksäule befindet sich an der L202, der Edelstaler Straße. Am Sockel befindet sich die Bezeichnung A.M.B.
Heiliger Wendelin: Der Heilige Wendelin ist Schutzpatron der Hirten und Bauern. Vor dem Jahr 1755 wurde an dieser Stelle ein Bildstock zu Ehren des Hl. Wendelin errichtet. Dieser Bildstock wurde jedoch 1912 von zwei kämpfenden Stieren zu Fall gebracht. Das im Jahr 2002 beim Abbruch der alten Schule wieder aufgefundene und zum Teil zerstörte Halbrelief wurde 1912 in zeitgemäßer Form als Bildstock am ursprünglichen Standort wieder aufgestellt.
Hottergrenzweg oder Hottern: Das gemeinsame Begehen der um die 14 km langen Gemeindegrenze geht auf einen mitteralterlichen Rechtsbrauch zurück.
Kreuz beim Sportplatzweg: Das Kreuz befindet sich auf einer Grünfläche, Ecke Sportplatzweg und Badstraße. Das Holzkreuz ist von einem hölzernen Gitterzaun umzäunt.
Kreuz beim Kriegerdenkmal: Das Kreuz befindet sich beim Kriegerdenkmal am Friedhof in Edelstal. Die Inschrift lautet: Stille ruhen hier die Toten und das Kreuz hält treu die Wacht, daß die Schläfer in der Erde schlummern, bis der Tag erwacht. Mancher hat ein Herz zu grüßen, mit Gebet und stummen Leid, schlummert süß ihr lieben Toten auch für uns kommt diese Zeit ...
Kriegerdenkmal: Das Soldatendenkmal befindet sich in der Mitte des Friedhofs, es ist eine freistehende Glasplatte auf Sockel mit Namen, rechts daneben das "Holzkreuz beim Kriegerdenkmal" mit dem Gekreuzigten und einer Spruchtafel; anschließend freistehende Wand mit Inschrift und rechteckigen Metallrelief eine Soldatenkopfes, im rechten Winkel dazu eine Wand mit persönlichen Gedenktafeln.
Marterl beim Edelstaler Tiergarten: Die Gedenkstelle befindet sich beim Wald "Edelstaler Tiergarten". Das Marterl wurde von Josef Riedl nach seiner Krankheit und deren Genesung errichtet. Das handgeschnitzte Heiligenbild ist aus dem Grödnertal und wird von Granit und selbst gebautem Sockel getragen.
Pfarrkirche Edelstal: Die Pfarrkirche hl. Stephan, König von Ungarn ist ein großer Saalbau, der um 1740 errichtet und mehrfach erweitert wurde. Die Kirche ist unter der ObjektID: 5915 denkmalgeschützt. Der Hochaltar aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts stammt aus der Kirche des Augustinerinnenklosters in Eisenstadt und wurde 1792 übertragen.
Rastplatz Edelstal bzw. Radrastplatz: Der Rastplatz befindet sich in der Gartensiedlung, Ecke Paargasse. Der Rastplatz verfügt über E-Bike Ladestation, Trinkwasser, Sitzgelegenheiten und eine Beschattung. Ideal für Wanderer und Radfahrer.
Reiss-Geschäft, Hauptstraße 20: An der Hauptstraße 20 befand sich das Reiss-Geschäft (Kolonialwa­rengeschäft) und das Wirtshaus. Hier wurde der international anerkannte Dermatologe und Mediziner Univ. Prof. Dr. Friedrich (Frederick, ursprünglich Samuel) Reiss am 12.10.1891 geboren. Sein Lehrer war Johann Moser. Zwei Mal kehrte er in seinen Geburtsort Edelstal zurück. Er verstarb 1981 in New York.
Römer-Skulptur: Die Römer-Skulptur befindet sich beim Kreisverkehr Badstraße, Güterweg Edelstal-Sonnenberg in Edelstal, dem Ursprung der Römerquelle. Die Römer-Skulptur wurde 2013 erschaffen und ist dem bekannten Römerquellen-Logo nachempfunden. Das Kunstwerk wird in der Nacht in wechselnden Farben beleuchtet.
Römerquelleplatzerl: Das Römerquelleplatzerl liegt mitten im Grünen auf einem Hügel. Von dort kann man den ganzen Ort betrachten. Dieses Projekt wurde in Zusammenarbeit von Römerquelle und der Gemeinde für Wanderer als Raststation erbaut.
Urbanuskapelle: Die Urbanuskapelle befindet sich an der Kellergasse in Edelstal und wurde 1992 errichtet. Die Urbanuskapelle ist Ausgangspunkt für die Weinsegnung je­weils im November (Hl. Martin).
Volksschule: An der Badstraße 4 befand sich von 1903-2002 die Volksschule. Die Schule wurde auf Iniative von Direktor Johann Moser gebaut. An dieser Stelle befindet sich jetzt der Bauhof Edelstal.

Radweg: Durch Edelstal führt der B26 - Radwegverbindung Donau-Nationalpark Neusiedlersee, beginnend in Edelstal und Halbturn, sowie die Hundsheimer Berge Tour und der Heideradweg B211. Am beschatteten und mit Trinkwasser ausgestatteten Radrastplatz in der Gartensiedlung, Ecke Paargasse, können E-Bike-Fahrer kostenlos Energie tanken.



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