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Punitz

Punitz (Ungarisch: Ponic, Kroatisch: Punice) ist ein Ortsteil von Tobaj mit 301 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Güssing im Burgenland. Durch Punitz fließen der Bach von Punitz und der Limbach (Urbersdorf). Am Rande von Punitz (Punitzer Wald) fließt der Haselgraben.

Gemäß Gemeindestrukturverbesserungsgesetz vom 1. September 1970 wurden mit Wirksamkeit zum 1. Jänner 1971 die vormals selbständigen Gemeinden Tobaj, Deutsch Tschantschendorf, Punitz, Kroatisch Tschantschendorf, Hasendorf und Tudersdorf zur Gemeinde Tobaj zusammengelegt.

In einer Entfernung von ungefähr 1 1/2 Gehstunden nördlich von Güssing liegt teils im Tale, teils auf einer an die von allen Seiten abgeschnittene, von Waldungen umschlossene Siedlung Punitz (Ungarisch: Ponic, Kroatisch: Punice). Die Häuser, von den viele in neuester Zeit mit amerikanischem Gelde von Auswanderern erbaut wurden, stehen zerstreut, sodass nirgends eine geschlossene Gasse aufscheint. Die Gemeinde war einst kroatisch, heute sprechen nur mehr die alten Leute kroatisch. Die Einwohner beschäftigen sich ausschließlich mit Landwirtschaft.

In einem Walde nördlich der Gemeinde befinden sich einige "Hünengräber", die als alte heidnische Grabstätten gelten. Ein Waldteil führt den Namen "Kirchengraben", wonach die Dorfleute auf eine alte Kirche schließen, die dort gestanden wäre. Zudem habe man dort eine Kirchenglocke gefunden. Da aber an jener Stelle keinerlei Bausteine gefunden wurden und die Gründung der Gemeinde nur bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts zurückreicht, kann dieser Sage kaum Glauben geschenkt werden. Der Kirchengraben kann ja auch zu einer anderen Kirche gehört haben. Die Kirchenglocke kann in Kriegszeiten ja auch an dieser Stelle vergraben worden sein. Die letzten schweren Kriege im Südburgenland waren 1605, als sämtliche Ortschaften des Strem- und Lafnitztales niedergebrannt wurden, und im Jahre 1620/21, als die ganze Umgebung von Schlaining, Rechnitz und Körmend mit Feuer und Schwert vernichtet wurde. Zu dieser Zeit wird die erste hölzerne Kapelle mit einer Glocke in Punitz schon gestanden sein und man wird die Glocke in der Erde geborgen haben.

Nennenswert sind bei Punitz die an mehreren Stellen auftretenden Schlackenniederlagen, die von verbrannten Kohlen herzukommen scheinen. Der Name des Ortes wurde in den Urkunden verschieden geschrieben: Im Jahre 1553 Ponytz, 1555 Ponych, 1587, 1595, 1599 Ponycz, 1588, 1589, 1608 Ponicz, 1750 Ponitz, auf der Landkarte "Theatrum Orbis Terrarum von Abraham Ortelius (gezeichnet von Wolfgang Lazius im Jahre 1570, Z. S. 69) und im Gemeindesiegel um 1823 Bodnitz, im 18. Jahrhundert häufig Punicz und Punitz. Die richtige Schreibweise wäre Podnitz, denn während Punitz keine Grundbedeutung hat, heißt das kroatische Wort "podni" etwas an der unteren Seite, in weiterer Bedeutung "Talniederlassung". Und die Bewohner ließen sich tatsächlich erst im Tale nieder, denn nach der kanonischen Visitation von 1757 liegt die Gemeinde im Tale.

Geschichte: Der Ursprung keiner Gemeinde im Güssinger Bezirk kann mit solcher Sicherheit festgestellt werden als jener von Punitz. Aus einem Steuerausweis von 1553 ist über die Gründung zu entnehmen: "Ponytz domini Batthyány, istis transactis duobus Annis p. fugiti vos Colonos edificata. Insessores XV resident." (Ponytz, das Eigentum des Herrn Batthyány, ist in den zwei letzten Jahren von geflüchteten Bauern erbaut worden. Es wird von 15 Ansässigen bewohnt). Somit ist das Gründungsjahr 1550/51. Im gleichen Ausweis von 1555 ist auch die Nationalität der geflüchteten Bauern angegeben. "Ponich Annis superioribus per Slavos aliquot est edificata, que Annis duodecirn dicarii non potest, literae fatentur regiae." (Ponych vor einigen Jahren von mehreren Slawen erbaut, kann zwölf Jahre nicht besteuert werden."

Feuerwehrgründungsfest in Punitz: (Originaltext der Güssinger Zeitung vom 14. September 1924) Die freiw. Feuerwehr in Punitz feierte den 7. d.M. ihr Gründungsfest. Um 10 Uhr vormittags begann die Feier, als am schön dekorierten Festplatz vor der Schule bei einem geschmackvoll gezierten Altar eine Feldmesse zelebriert wurde, während dessen die Feuerwehrkapelle aus St. Michael in preciserweise das Messlied spielte. Zur Messe erschienen ausser den Punitzer auch der treue Nachbarsverein St. Michael und eine grosse Andächtigenschar. Nach dem Evangelium hielt Pater Florid die Predigt, in der er die Wichtigkeit der Feuerwehr auslegte und dem Verein ein erspriessliches Gedeihen wünschte. Nachmittags wurden die Kameradsvereine unter Ehrenpforten empfangen und zum Festplatze geführt. Es erschienen die Feuerwehrvereine: St. Michael, Güssing, Tobaj, Kirchfidisch, Harmisch und Kroat. Ehrensdorf. — Ein ehrenwerter Besuch unseres Herrn Bezirkshauptmannes Landesregierungsrat Dr. Mayrhofer. Um 2 Uhr begann die Weihe des neuerbauten Rüstungshauses, nach dessen sämtliche Feuerwehren defilierend auf dem Festplatze aufmarschierten. Hier begrüsste H. Hauptmann Franz Futterer die Erschienene mit herzlichen Worten. Herr Regierungsrat Dr. Mayrhofer sprach mit aufmundernden Worten zu den Versammelten und rief sie zur weiteren Tätigkeit auf. Nun trat Festredner H. Hermann Tancsics Hauptmann der Güssinger Feuerwehr in Vertretung des gehinderten Bezirksfeuerwehrinspektors auf die Rednertribüne und erörterte mit lautschallenden Worten die Aufgaben und Ziele der Feuerwehr. Seine Worte wurden mit lebhaften Heilrufen bedankt. Es begannen nun Tanz und andere Belustigungen. Eine Lachszene erweckte die Aufführung einer gespendeten jungen Ziege, welche geschmückt unter Musikbegleitung aufgeführt und sogleich versteigert wurde. Die Einnahmen des Vereines wurden auch durch den Juxbazar gehoben. Die Ausrüstung der 30 Mann, die Erbauung des Rüsthauses kosten eine beträchtliche Summe, doch scheuten die opferwilligen Punitzer weder Geld noch Mühe zur Zustandebringung des Feuerwehr-Vereines. Heil seinen wackeren Gründern!

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Bildstock Magdits Otto: Der Bildstock befindet sich in Punitz-Bergen. Die Inschrift lautet: "Zu Ehren der Mutter Gottes wurde dieses Wegkreuz - Marterl im Jahre 2005 als Danksagung von Familie Magdits Otto errichtet." Im oberen Teil des Bildstockes befindet sich im Inneren ein Zettel beginnend mit "Das Leben eines Forstwartes anno dazumal"
Bildstock Stettner: Der Bildstock befindet sich in Punitz-Bergen. Die Inschrift lautet: "Aus Liebe und Dankbarkeit für unsere heilige Mutter Gottes! Gewidmet von Familie Stettner Herbert 2006".
Bildstock zur Ehre Gottes: Der Bildstock zur Ehre Gottes befindet sich neben der Kirche in Punitz. Die Inschrift lautet: "Gewidmet zur Ehre Gottes von Karl u. Agnes Marakovits geb. Kertelits 1831".
Ehem. Volksschule: ObjektID: 129755, seit 2013 denkmalgeschützt, Punitz 14, jetzt Gasthaus zur Volksschule.
Kath. Filialkirche hl. Sebastian: Die Filialkirche Punitz befindet sich auf Punitz 83 und ist unter der ObjektID: 28841 denkmalgeschützt. Die Kirche wurde erstmals 1677 erwähnt und zu Ehren der heiligen Märtyrer Fabian und Sebastian geweiht.
Kreuz Muhr und Hoffmann: Steinernes Kreuz in Punitz, mit der Inschrift "AUS DANKBARKEIT FAMILIE MUHR FAMILIE HOFFMANN".
Kreuz Pagelberg: Das steinerne Kreuz befindet sich am Pagelberg in Punitz. Die Inschrift lautet: Gelobt sei Jesus Christus! 1973".
Kreuz Tobajer Bergen: Das Kreuz befindet sich in den Tobajer Bergen in Punitz.
Kriegerdenkmal: Stele auf Sockel, gekrönt mit Adler, vor der ehemaligen Volksschule. Erstmalige Enthüllung laut Güssinger Zeitung vom 10. Mai 1925 am 1. Juni 1925 um 11:00 Uhr; Inschrift: Nach der Heimat zu den Lieben war unser Sehnen und Begier. Wir sind für euch dort geblieben und hatten nicht das Glück wie ihr. Errichtet im Jahre 1960.
Sportflugplatz Punitz: Der Flugplatz Punitz liegt nördlich der Ortschaft Punitz. Die Piste hat eine Länge von 820 m mit 18 m Breite und ist für Flugzeuge bis 6700 kg zugelassen. Genehmigt sind Motorflugzeuge, Helicopter, Motorsegler, Segelflugzeuge, Ultraleichtflugzeuge und Ballone. Eigentümer und Betreiber des Flugplatzes ist der Sportfliegerclub USFC-Punitz. Der Flugplatz wird auch für Fallschirm- und Segelflugbetrieb genutzt und beherbergt eine Flugzeugwerft, ein Flugtaxiservice auch für Rundflüge, Flugzeugcharter und Flugschulen für Motor-, und Segelflug (USFC Punitz und Punitz Flug).
Statue am Friedhof: Die Statue befindet sich am Friedhof in Punitz. Die Inschrift lautet: "Ich bin die Auferstehung".

Söhne und Töchter der Gemeinde:
Christine Feichtinger: Autorin, geboren am 20.11.1951 in Deutsch Ehrensdorf, wohnhaft in Punitz. Aufgewachsen in der Landwirtschaft der Eltern, später arbeitete Christine Feichtinger 37 Jahre lang in einer Rechtsanwaltskanzlei. Durch die Familienromane „Der Lenzl Hof", „Bittersüße Jugend", (auch als E-Book) „Vergängliche Schatten in den Uhudler Bergen", „Theresias Rache", „Schicksalhafter Kompromiss" und den Anthologien „Wann werde ich endlich berühmt?" und "Verfängliche Liebe" der Autorin Christine Feichtinger, durch Zeitzeugen unterstützt, erfahren die Leser mehr über die Sitten und Gebräuche, unabdingbare Treue, menschliches Unvermögen, vielfach belächelte, unvergessliche Legenden mit List, Bauernschläue und Humor gewürzt - alles aus dem Leben unserer Vorfahren im südburgenländischen Uhudlergebiet. In dem historischen Roman „Vergängliche Schatten in den Uhudler Bergen" (auch als E-Book) wird die Geschichte einer südburgenländischen Familie, die geprägt ist vom bäuerlichen Leben, von den Sorgen des Alltags, der Auswanderung, der Weltwirtschaftskrise, der Zwischenkriegszeit, dem Nationalsozialismus, den Wirren des Zweiten Weltkrieges, sowohl an der Front als auch an der Heimatfront und die kargen Nachkriegsjahre wirklichkeitsnah und leicht verständlich als eine Art überliefernswertes Erbe weitergegeben und die Leser in die jüngere Geschichte des Burgenlandes entführt.



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